Was ist Pétanque?
Pétanque ist eine Präzisionssportart, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Pétanque wird in Deutschland häufig auch einfach Boule genannt. Das ist nicht ganz falsch – genau genommen ist Pétanque nämlich eine spezielle und die bekannteste Form des Boulesports, zu dem auch ähnliche Sportarten wie das französische Jeu Provençal oder das italienische Boccia gehören.
Beim Pétanque treten immer zwei Teams, gegeneinander an, die jeweils aus einer bis drei Personen bestehen. Das Ziel des Spiels ist es, etwa apfelgroße Metallkugeln möglichst nah an eine kirschengroße Zielkugel, das sogenannte „Schweinchen“ oder „Cochonnet“, zu werfen. Die Teams werfen dafür abwechselnd aus einem festgelegten Abwurfkreis ihre Kugeln in Richtung des Schweinchens. Die geworfenen Kugeln dürfen dabei andere Kugeln treffen, um ihre Position zu verbessern oder gegnerische Kugeln vom Schweinchen wegzuschieben. Das Team, das es schafft, mit den eigenen Kugeln am nächsten an der Zielkugel zu landen, sammelt Punkte. Nach jeder Runde wird das Schweinchen an einer neuen Stelle platziert. Das Spiel endet, wenn ein Team 13 Punkte erreicht hat.
Pétanque wird in der Regel im Freien gespielt, typischerweise auf Kies- und Schotterböden. Man trifft sich in Parks, auf Schotterplätzen oder auch auf angelegten Boulebahnen.
Das Prinzip des Sports ist zwar denkbar einfach. Aber Pétanque erfordert Präzision, Geschicklichkeit und weitaus mehr Strategie als es sich Laien in der Regel vorstellen. Je höher das Spielniveau ist, desto mehr ist mentale Stärke, Konzentration und Teamgeist gefragt. Dementsprechend bietet Pétanque Lernfelder und Trainingsmöglichkeiten in unterschiedlichsten Dimensionen.
Pétanque verbindet
Abgesehen von den Möglichkeiten, Pétanque als Sportart zu verstehen, in der man sich leistungstechnisch weiterentwickeln kann, ist es aber vor allem ein sehr geselliges Spiel: Denn körperliche Eigenschaften wie Größe oder Stärke spielen eine extrem kleine Rolle. Deswegen kann von Pétanque auch von Menschen jeden Alters und jeden Geschlechtes gespielt werden und es treffen Personen aus unterschiedlichsten Milieus aufeinander. Dazu sind die Regeln simpel genug, dass auch Sprachbarrieren leicht überwunden werden können und es denkbar leichtfällt, aus der eigenen Filterblase herauszutreten. All das verleiht Pétanque einen außergewöhnlich inklusiven Charakter, der wie kaum andere Tätigkeiten Menschen miteinander verbindet.
Trendsportart Pétanque
Neben Pétanque als Alltagsbeschäftigung im Park gibt es auch nationale und internationale Wettbewerbe. Es gibt in Deutschland eine wachsende Community, in der freie Turniere mit teilweise mehreren hundert Teams organisiert werden. Außerdem gibt es regionale und nationale Ligen und Meisterschaften, genauso wie auch Europa- oder Weltmeisterschaften. Die Anzahl der Turniere, Vereine und Mitgliedschaften steigt deutschlandweit kontinuierlich – Pétanque wird immer mehr zu einer Trendsportart.
Deutschlandweit ist der Sport vor allem in Südwestdeutschland stark vertreten, was vor allem an der kulturellen Nähe zu Frankreich liegt, wo Pétanque ein Volkssport ist.
In Deutschland ist Pétanque unter einem Dachverband, dem Deutschen Pétanque Verband sowie einzelnen Landesverbänden organisiert. Leipzig gehört zum Pétanque Verband Ost, der zwar mit Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen drei Bundesländer abdeckt, allerdings trotzdem der mit Abstand kleinste Verband Deutschlands ist.